Die Konzipierung einer stimmigen Speisekarte ist einer der wichtigsten Punkte vor der Eröffnung eines Restaurants oder Cafés. Denn nicht nur das Ambiente, sondern auch das Angebot entscheidet über die Gästezufriedenheit. Zusätzlich zu abwechslungsreichen Speisen sowie alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken solltest du deshalb auch Heißgetränke auf die Karte nehmen. Hier nämlich steckt viel Potenzial für Betriebe, in denen große Mahlzeiten nicht die Hauptrolle spielen.
„Coffee makes the world go 'round.“
In einer Gesellschaft, die diesem Credo folgt, darf Kaffee auf der Heißgetränke-Karte selbstverständlich nicht fehlen. Doch bedenke dabei stets, dass Kaffee nicht an seiner bloßen Verfügbarkeit, sondern vor allem an seiner Qualität gemessen wird. Es gibt Gäste, die sich ihre Lieblings-Gastronomen anhand ihrer Fähigkeit aussuchen, guten Kaffee zu servieren. Mit einer Filtermaschine wirst du daher nicht weit kommen, wenn du in der Barista Szene eine Rolle spielen möchtest.
Am einfachsten lassen sich Kaffeespezialitäten mit einem Vollautomaten herstellen. Latte oder Espresso Macchiato, Cappuccino, Americano oder Cafe Crema stehen dann ohne Zusatzaufwand binnen kürzester Zeit auf dem Tisch. So bereiten die Kaffee-Spezialitäten nur einen geringen Mehraufwand und trotzdem kannst du eine große Auswahl verschiedener Kaffeegetränke anbieten. Achte aber darauf, dass hochwertige Bohnen mit gutem Aroma stets die bessere Wahl sind. Frisch gerösteter Kaffee sollte binnen sechs Wochen aufgebraucht und während dieser Zeit richtig aufbewahrt werden. Die Lagerung von Kaffeebohnen für den Kaffeevollautomat ist jedoch kein Hexenwerk und lässt sich im gastronomischen Alltag leicht umsetzen.
Zu Kaffeespezialitäten gehört in vielen Fällen auch Milch. Hier verändern sich die Wünsche der Gäste zunehmend, weswegen Kuhmilch alleine auf der Karte häufig nicht mehr ausreicht. Bist du dazu in der Lage, auch pflanzliche Milchalternativen zu bieten, werden Menschen mit Lactoseintoleranz, Veganer und Experimentierfreudige dein Café besonders zu schätzen wissen. Pflanzenmilch ist in der Handhabung nicht immer mit Kuhmilch gleichzusetzen. So lässt sich nicht jede Pflanzenmilch-Sorte gleich gut aufschäumen.
Neben verschiedenen Kaffeespezialitäten solltest du auch Tee auf deiner Heißgetränke Karte anbieten. Tee Cocktails sind in diesem Jahr zwar ein echter Trend, trotzdem darf auch heißer Tee nicht auf deiner Karte fehlen. Die Sortenauswahl ist groß, was den Umfang deiner Karte schnell sprengt. Am besten ist es, wenn du dich an üblichen Marktdaten orientierst und zu Tees greifst, die die Verbraucher auch zuhause gerne trinken. So berichtet proplanta.de, dass Pfefferminz, Fenchel und Kamille die Top-Sorten bilden. Nutzt du dieses Wissen und suchst dir am besten noch eine Sorte Früchtetee, einen Rooibostee sowie eine Sorte Schwarz- und Grüntee aus, bist du auf der sicheren Seite.
Bei der Auswahl der Teesorten solltest du das steigende Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein der heutigen Gäste im Hinterkopf haben. Tee gerät aufgrund unerwünschter Inhaltsstoffe wie Pestiziden immer öfter in die Kritik, was den Verbraucher verunsichert. Da sich deine Gäste jedoch rundum wohl und gesund versorgt fühlen wollen, solltest du Abstand von günstigem Tee nehmen und in Bio-Sorten investieren. Das mag sich auf die Preise auswirken, viele Gäste aber sind gerne bereit, für Bioprodukte etwas mehr zu zahlen.
Mit Tee und Kaffee ist deine Heißgetränke-Karte schon einmal nicht schlecht aufgestellt. In der Gastronomie kommt es aber auch auf Besonderheiten und Unterscheidungsmerkmale zur Konkurrenz an. Gesunde Heißgetränke mit Kräutern oder Gewürzen, die sich viele Verbraucher heute in der eigenen Küche zubereiten, kommen daher auch im gastronomischen Bereich gut an.
Die Grundlage für diese Getränke ist stets heißes Wasser, was sie dem Tee nicht unähnlich macht. Hinzugefügt wird jedoch kein Tee, sondern beispielsweise Ingwer oder Zitrone. Auch eine Kombination aus beiden Zutaten kommt gut an. Und wenn du noch etwas Platz auf der Karte hast, biete auch einen frischen Minzaufguss an. Einfach ein Glas mit Stängeln einer Minzpflanze füllen und anschließend heißes Wasser darüber gießen. Der Vorteil aller Aufgüsse: Sie lassen sich schön in Szene setzen, verursachen nur geringe Materialkosten und können sich gerade in Cafés mit Brunchangeboten schnell zum Kassenschlager entwickeln.
Warme Milch mit Honig oder Kakao eignen sich vor allem für Kinder oder Gäste, die weder mit Kaffee noch mit Tee etwas anfangen können. Besonders, wenn das Café in einem kinderreichen Bezirk liegt, oder sich ganz bewusst an Familien richtet kann es sich lohnen, auch Milchgetränke auf der Karte zu haben.
Über die gesundheitlichen Vorteile von Milch wird in letzter Zeit immer vehementer debattiert, was zu einem Boom für Pflanzenmilch geführt hat. Als Gastronom kannst du diesem Trend folgen – und sogar mediale Aufmerksamkeit erregen. So sind es insbesondere vegan lebende Menschen, die Cafés mit Pflanzenmilch-Angebot zu gesteigerter Aufmerksamkeit verhelfen. Sie tragen deinen Betrieb in einschlägige Apps wie „HappyCow“ ein, wodurch sich der Zulauf an Neukundschaft besonders in touristisch gut erschlossenen Regionen vergrößert. Milchgetränke alternativ auch mit Pflanzenmilch zubereiten zu können, dürfte daher auch künftig ein Pluspunkt sein, der nicht nur viele Kunden zufriedenstellt, sondern dir auch zu kostenlosem Marketing verhelfen kann.
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