„HACCP Richtlinien“ ist ein Begriff, der in der Branche und darüber hinaus verwendet wird. Man fasst damit verschiedene Anforderungen an die Lebensmittelhygiene in einem Betrieb zusammen. Genau genommen gibt es sie aber gar nicht, die „HACCP Richtlinien“.
Prinzipiell muss man, zwischen der gesetzlichen Anforderung an HACCP sowie weiteren Vorschriften unterscheiden, die unter dem Überbegriff „Lebensmittelhygiene“ zusammenzufassen sind.
HACCP ist ein in der gesamten Lebensmittelbranche eingeführtes System zur Sicherung der einwandfreien Qualität von Lebensmitteln. In dem Fall bezieht sich der Begriff „Qualität“ allerdings nicht auf Geschmack, Aussehen etc., sondern auf die Sicherheit der Speisen.
Mit „Sicherheit“ ist gemeint, dass weder krankheitserregende Keime (z. B. Salmonellen, Campylobacter), noch Fremdkörper wie Glas- oder Porzellansplitter in den Lebensmitteln enthalten sind, wenn sie beim Gast auf den Tisch kommen.
HACCP ist innerhalb der EU eine gesetzliche Anforderung und ist die Abkürzung für Hazard Analysis and Critical Control Points. Wörtlich übersetzt bedeutet das “Gefahrenanalyse und Kritische Kontrollpunkte“. Allgemeiner könnte man formulieren, dass HACCP ein System ist, mit dem Gefahren für die Lebensmittelsicherheit beherrscht werden können.
Diese sieben Grundsätze sind in ihrer Formulierung sehr allgemein gehalten und damit wenig praxistauglich. Deshalb wollen wir speziell für die Gastronomie beispielhaft erklären, was hinter diesen HACCP Richtlinien steckt.
In der Gefahrenanalyse wird ermittelt, welche Gefahren für die Gesundheit des Gastes in Lebensmitteln stecken können. Hier sind hauptsächlich krankmachende Mikroorganismen relevant, vor allem deswegen, weil sie schwer oder gar nicht erkennbar sind. Weitere Gefahren könnten auch Fremdkörper wie Metallteilchen, Glas- oder Porzellansplitter sein, mit denen sich Gäste verletzen können.
In der Gefahrenanalyse bewertet man nun, an welcher Stelle solche Gefahren auftreten können, und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass diese Gefahren auftreten. Im Falle der Mikroorganismen (z. B. Salmonellen, Campylobacter, Listerien etc.) muss die Wahrscheinlichkeit bei bestimmten Lebensmitteln wie rohem Fleisch, Fisch, Geflügel und Ei sowie ungeputzten Salaten etc. als hoch angesehen werden. Für die Praxis bedeutet das: Immer so handeln, als wären krankmachende Keime in rohen Lebensmitteln vorhanden und alles tun, um eine weitere Vermehrung (Kühlkette!) zu verhindern oder diese durch ausreichende Erhitzung abzutöten.
Wo Gefahren für die Sicherheit der Lebensmittel identifiziert wurden, muss nun entschieden werden, wie man damit umgeht. Hier gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:
Die weitere Umsetzung erfolgt nun in folgenden Schritten:
Speziell für die Gastronomie hat der JMC Verlag, als einer der wenigen Anbieter in diesem Bereich, umfangreiche HACCP Checklisten erstellt, die sofort und praktikabel anwendbar sind. Zudem ist im HACCP-Webshop eine einfache Schritt-für-Schritt Anleitung erhältlich, in der die Vorgehensweise bei der Umsetzung der HACCP Richtlinien ohne Paragrafen einfach erklärt wird.
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