Damit du mit deinem Gastro Konzept raketenmäßig durchstarten kannst, brauchst du einen guten Businessplan. Denn dieser ist das Fundament eines erfolgreichen Unternehmens. Dass ein angehender Gründer deshalb einiges an Zeit und Arbeit in die Erstellung seines Businessplans investieren muss, versteht sich von selbst. Denn der Businessplan ist mehr als nur eine bloße Darstellung der Geschäftsidee – es gibt einige Bestandteile, die auf keinen Fall fehlen dürfen.
Hier fasst du deine Geschäftsidee zusammen. Versuche, möglichst konkret darzustellen, wie deine Gastronomie aussehen soll. Stell dir vor, du triffst deinen Finanzier im Aufzug und hast nur wenige Minuten Zeit, ihn von deinem Projekt zu überzeugen. Dieser Elevator Pitch sollte alle Faktoren enthalten, die für dein Projekt eine Rolle spielen. Anschließend kannst du dein Konzept etwas genauer vorstellen. Vergiss nicht, hervorzuheben, was dich von der Konkurrenz unterscheidet.
Hier kannst du dich vorstellen. Wird das Unternehmen von mehreren Personen gegründet, müssen alle Gründer im Geschäftsplan vorgestellt werden. Neben den Kontaktdaten spielt vor allem die persönliche Eignung eine Rolle. Warum bist genau du die richtige Person für das Projekt? Was befähigt dich zu einer Existenzgründung? Neben der schulischen und beruflichen Ausbildung trägst du hier zusammen, welche Fort- und Weiterbildungen du vorweisen kannst, welche Zertifizierungen du hast und über welche Kenntnisse über die Branche und den Alltag in einem Unternehmen du verfügst. Vergiss nicht, einen ausführlichen tabellarischen Lebenslauf und sämtliche Zeugnisse oder Zertifikate in den Anhang zu stellen.
Wenn du über Erfahrung in der Gastronomie verfügst, solltest du diese genau beschreiben. In welchen Bereichen hast du schon einmal gearbeitet? Hast du vielleicht sogar schon einmal eine Führungsposition bekleidet? Hast du Besonderheiten entdeckt, die die Gastronomie Branche von anderen Branchen unterscheidet und für dich so attraktiv macht? Worauf muss man besonders achten? Stelle auch dar, welche Bereiche du bisher noch nicht kennengelernt hast und welche Kenntnisse und Fähigkeiten dir noch fehlen. Sei ehrlich – niemand ist als Meister vom Himmel gefallen. Überlege dir, wie du die vorhandenen Lücken füllen willst und nimm diese Lösungsvorschläge in den Businessplan mit auf.
Sich selbstständig zu machen ist immer mit Risiken verbunden. Hast du diese durchdacht? In diesem Teil des Businessplans musst du begründen, warum du den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchtest. Beschreibe, welches Ziel du verfolgst und wie du dieses auch erreichen möchtest. Auch deine aktuelle berufliche Situation muss hier Erwähnung finden. Aber auch die persönlichen finanziellen Voraussetzungen müssen mit in den Geschäftsplan. Über welche finanziellen Mittel verfügst du und was passiert, wenn diese aufgebraucht sind? Hast du Familienmitglieder, die dich unterstützen können? Hier geht es nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um familiären Rückhalt. Denn jeder wird mal krank. Gibt es Personen in deiner Familie oder deinem engeren Freundeskreis, die für dich einspringen können? Solltest du über gesundheitliche Einschränkungen verfügen, darfst du diese auf keinen Fall verschweigen. Die Gastronomie ist eine aufreibende und arbeitsintensive Branche, der nicht jeder gewachsen ist.
Unter diesem Gliederungspunkt beschreibst du, was du über die Gastronomie Branche weisst. Zeige dem Finanzier, dass du dich auskennst und genau weisst, was auf dich zukommt. Stelle dar, wie groß deine Branche allgemein und in deinem Einzugsgebiet ist und welches Potenzial du darin siehst, sich in dieser Branche selbstständig zu machen.
Jeder Unternehmer muss seine Zielgruppe kennen – nur so kann er erfolgreich sein und sein Angebot darauf anpassen. Auch die Größe der Zielgruppe spielt eine Rolle – wenn die Zielgruppe zu klein ist, kann das Projekt nicht rentabel sein.
Genauso wichtig, wie die Zielgruppe zu kennen, ist es, über den Wettbewerb und die Konkurrenz Bescheid zu wissen. Wie viele Mitbewerber gibt es in deinem unmittelbaren Umfeld und wie unterscheidest du dich von diesen? Was macht dich besser als die Anderen? Sind die anderen Bewerber überhaupt eine ernsthafte Konkurrenz für dich, oder läuft deren Geschäft eher schlecht? Gibt es vielleicht Vorteile, die die Mitbewerber dir gegenüber haben könnten und gibt es auf dem Markt überhaupt noch Potenzial für einen zusätzlichen Gastronomiebetrieb?
Neben einer solchen Konkurrenzanalyse muss auch eine Analyse der eigenen Stärken und Schwächen mit in den Businessplan. Hier stellst du nicht nur deine eigenen Stärken und Schwächen dar, sondern auch die deines Konzepts. Welche Chancen entstehen aus deinen Stärken und wie können diese genutzt werden? Welche Schwächen ergeben sich aus deinem Konzept und deinen persönlichen Gegebenheiten? Welche Risiken entstehen daraus und wie können diese vermindert und ausgeglichen werden? Welche Risiken kannst du als Chancen nutzen? Auch hier solltest du ehrlich sein und deine persönlichen und konzeptionellen Schwächen aufzeigen. Denn wer sich seine Schwächen offen zugesteht, aber weiß, wie er damit umgehen und Nutzen daraus ziehen kann, beweist, dass er sich ausführlich mit dem Schritt in die Selbstständigkeit beschäftigt hat.
Selbst die beste Geschäftsidee kann scheitern, wenn der Standort falsch gewählt ist – vor allem in der Gastronomie. Deshalb ist eine Standortanalyse unvermeidbar, um herauszufinden, ob der geplante Standort überhaupt geeignet ist.
Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Denn nicht jeder potenzielle Gast kann und will mit dem Auto kommen. Besonders wenn du alkoholische Getränke anbietest, sollte deine Gaststätte zentral gelegen und gut ohne Auto zu erreichen sein. Auch die Parkplatzsituation sollte beschrieben werden. Gibt es im direkten Umfeld zu wenige Parkplätze, gehen deine Gäste vielleicht lieber woanders hin, wenn sie ihr Auto nirgends abstellen können. Außerdem ist eine bestimmte Anzahl an Parkplätzen unter Umständen vorgegeben. Beachte zudem die Lieferanbindungen!
Aber auch die Gegend an sich sollte genau erkundet werden. Passt der Standort zur Zielgruppe? Ist deine Gastronomie auch für Laufkundschaft zu erreichen? Gibt es kulturelle Besonderheiten, die Touristen in die Gegend locken? Ist in der Nähe ein Ausflugsziel? All diese Faktoren sind relevant und sollten im Businessplan Erwähnung finden.
Jetzt stell dein Unternehmen vor. Welchen Namen hast du für deine Gastronomie ausgewählt, und warum? Welche Betriebsart strebst du an und welche Rechtsform hast du gewählt? Arbeitest du mit Partnern zusammen?
Auch die eventuell schon ausgewählte Immobilie wird hier vorgestellt. Wie groß ist der Gastraum und wie viele Gäste kannst du bewirten? Verfügt das Objekt über alle geforderten Räumlichkeiten und ist es überhaupt für die Nutzung als Lebensmittelbetrieb geeignet?
Ebenfalls Teil des Businessplans ist die Personalplanung. Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie viel Personal du benötigst? Welche Aufgaben müssen verteilt werden und wie viele Leute sind nötig, um sie auszuführen? Welche Abläufe müssen organisiert werden?
Ebenso wichtig wie die Personalplanung ist die Planung des Angebots. Welche Produkte und Gerichte möchstest du auf die Speisekarte setzen? Benötigst du zusätzliche Lizenzen für den Alkoholausschank?
Überlege dir, mit welchen marktbedingten Risiken du als Gründer rechnen musst und wovon diese verursacht werden. Überlege dir auch hier, welche Vorkehrungen du treffen kannst, um diese Risiken zu vermindern und richtig damit umzugehen. Entwickel alternative Pläne für Notfälle!
Besonders für die Finanzierung oder der Qualifizierung für Fördermittel (z. B. Gründungszuschuss) ist der Businessplan wichtig. Stelle einen detaillierten Finanzplan auf, damit die Finanziers genau wissen, welche Kosten gedeckt werden müssen. Insgesamt sollte der Finanzbedarf so niedrig wie möglich gehalten werden. Da du dich selbstständig machen willst, musst du nicht nur die geschäftlichen Kosten auflisten, sondern auch deine privaten Kosten wie Wohnung, Versicherungen und Lebenshaltungskosten.
Für die Geschäftskosten relevant sind die Investitionen, die du zur Eröffnung deines Unternehmens tätigen musst. Verschaffe dir einen genauen Überblick darüber, wie viel Geld du in den ersten Jahren benötigen wirst, um deinen Kapitalbedarf zu errechnen. Lege dar, über welche finanziellen Mittel du verfügst und wie sich diese zusammensetzen. Hast du selbst ein finanzielles Polster? Hast du die Möglichkeit, Kapital von Verwandten zur Verfügung gestellt zu bekommen? Wie hoch ist der benötigte Kredit?
Für den Liquiditätsplan musst du alle erwarteten Zahlungsströme festhalten, sowohl eingehende als auch ausgehende. So stellst du sicher, dass dein Unternehmen auch liquide bleibt. Der Liquiditätsplan sollte die ersten 36 Monate nach der Gründung umfassen!
Anschließend zeigst du, welchen Umsatz du erwartest und wie viel du mindestens erwirtschaften musst, um alle Kosten zu decken. Errechne, ab welchem Zeitpunkt dein Unternehmen rentabel ist und wann du anfangen könntest, schwarze Zahlen zu schreiben. Hier solltest du sehr detailliert vorgehen, um sich einen genauen Überblick zu verschaffen. Nur so erkennst du rechtzeitig, ob sich die Zahlen in die falsche Richtung entwickeln.
Um einen Gastro Betrieb zu eröffnen, reicht es meist nicht, nur ein Gewerbe anzumelden. Informiere dich, welche Genehmigungen du für eine Existenzgründung benötigst und hole diese ein, bevor du den Businessplan vorstellst. Finde auch heraus, welche Vorschriften du befolgen musst, und füge Nachweise dem Businessplan bei. Als Gastronom solltest du dich auch über die nötigen Versicherungen informieren. Finde heraus, welche Versicherungen für Gründer relevant sind und liste diese im Businessplan auf.
Auch als Gastronom benötigst du Marketing! Mach dir schon vor der Gründung Gedanken und erstelle einen Marketingplan. Rechne genug Geld für die Bewerbung deines Gastro Unternehmens ein. Vergiss nicht, diesen Posten deinem Finanzplan hinzuzufügen. Lege fest, wann welche Marketingmaßnahmen stattfinden sollen. Stelle dar, warum du was anbietest, was du diesbezüglich besser machst als die Konkurrenz, und erkläre, welche Preisstrategie du führst und warum.
Hier listest du die Meilensteile deiner Gründungsphase zeitlich auf. Lege fest, wann du welches Ziel erreichen willst und wie sich dein Unternehmen nach der Gründung entwickeln soll!
Vergiss nicht, alle deine Zeugnisse, Nachweise, deinen Lebenslauf, alle geschlossenen Vorverträge, eine ausgefüllte Selbstauskunft und eine SCHUFA-Auskunft dem Anhang hinzuzufügen!
Da es sich bei einem Businessplan um ein offizielles Schriftstück handelt, sollte es gebunden abgegeben werden. Dazu gehören auch ein Deckblatt und ein Inhaltsverzeichnis, in dem alle Gliederungspunkte aufgelistet werden. Auch wenn das alles erst einmal viel klingt: Einen Businessplan zu erstellen ist kein Hexenwerk. Nutze unsere Business Plan App! In diesem Tool kannst du mit Hilfe von Vorlagen ganz einfach einen Businessplan erstellen, ohne etwas zu vergessen und ohne sich Gedanken über Gliederung und Formatierung machen zu müssen.
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