Sobald die Tage länger und die Temperaturen wärmer werden, zieht es die Menschen nach draußen ins Freie. Das solltest du als selbstständiger Gastronom natürlich ausnutzen! Außengastronomie ist sehr beliebt und liegt absolut im Trend. Wer seinen Gästen die Möglichkeit gibt, Speisen und Getränke an der frischen Luft zu genießen, schafft außerdem eine zusätzliche Einnahmequelle.
Außengastronomie kann schon auf kleiner Fläche rentabel sein. Nicht jede Immobilie verfügt über eine große Terrasse oder einen gemütlichen Biergarten. Trotzdem kann es sich lohnen, zumindest einen kleinen Außenbereich anzubieten. Plätze im Freien sind ein Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz und werden mittlerweile von vielen Gästen als eine Selbstverständlichkeit angesehen. Wer keine Außengastronomie anbieten kann, verliert in den Sommermonaten schnell Umsatz, wenn die Gäste stattdessen lieber ein anderes Lokal besuchen, in dem sie draußen sitzen können. Die Konkurrenz im Gaststättengewerbe ist groß – verliere nicht den Anschluss!
Wer seine Gastronomie auf den Außenbereich ausdehnen möchte und eine Terrasse oder einen Biergarten zur Verfügung hat, muss die bestehende Gaststättenerlaubnis normalerweise nur für die Außengastronomie erweitern lassen. Eine solche Erweiterung der Gaststättenerlaubnis kann beim Ordnungsamt oder Bauamt beantragt werden.
Aber auch, wer keinen zur Immobilie gehörenden Außenbereich hat, kann Außengastronomie betreiben: Es gibt die Möglichkeit, eine Sondernutzungserlaubnis für öffentliche Flächen wie zum Beispiel Gehwege oder Fußgängerzonen zu beantragen. Welche Sondernutzungen möglich sind und was für die Beantragung einer solchen Sondernutzung eines öffentlichen Bereichs benötigt wird, legt die jeweilige Stadt oder Gemeinde in einer Sondernutzungssatzung fest.
Für die Außengastronomie ist Lärmschutz ein wichtiges Thema. Um die Nachbarn nicht zu verärgern und am Ende die Erlaubnis für den gastronomischen Außenbereich entzogen zu bekommen, sollten die vorgegebenen Ruhezeiten unbedingt eingehalten werden. In der Regel ist die gastronomische Nutzung des Außenbereichs bis 22 Uhr möglich. In manchen Gemeinden gibt es besondere Regelungen für Biergärten, die eine Nutzung bis 23 Uhr erlauben. Welche Ruhezeiten gelten und ob es eine Sperrzeit gibt, muss vor der Einrichtung des Außenbereichs in Erfahrung gebracht werden.
Bei der Ausstattung des Außenbereichs müssen einige Dinge berücksichtigt werden:
Wer Außengastronomie betreiben möchte, sollte sich auch Gedanken um das Speisenangebot machen. Soll es draußen dieselben Speisen und Getränke geben wie drinnen? Wird eine kleinere Auswahl angeboten oder sogar eine spezielle Terrassenkarte? Bei hohen Temperaturen verzichten viele Gäste auf schwere Speisen.
Auch, wenn du deinen Gästen etwas Gutes tun möchtest: Nutze nicht immer die größten Gläser für die Getränke. Trotz Eiswürfeln werden Getränke in der Sonne schnell warm. Serviere lieber kleinere Getränke – diese werden schneller getrunken und gerne noch einmal nachbestellt.
Ein Außenbereich eignet sich auch hervorragend für besondere Events wie zum Beispiel Grillabende. Nutze deinen Garten oder deine Terrasse für Marketingzwecke – vielleicht kannst du so zukünftige Stammgäste generieren!
Je nach Größe des Außenbereichs kann es sein, dass zusätzliches Personal benötigt wird. Versuche schon vor der Inbetriebnahme der Außengastronomie herauszufinden, ob das Stammpersonal ausreicht. Denn auch auf der Terrasse oder im Garten erwarten die Gäste einen einwandfreien und zuvorkommenden Service. Lange Wartezeiten sollten also vermieden werden. Stelle deshalb lieber eine Aushilfe ein, als an den Personalkosten zu sparen.
Überlege auch, ob das Personal im Außenbereich andere Ausstattung benötigt als im Gastraum. Je nach Bodenuntergrund werden auf jeden Fall festere Schuhe benötigt. Für kühlere Temperaturen solltest du Westen oder Jacken zur Verfügung stellen, die auf die übrige Servicebekleidung abgestimmt sind. So passt auch die Außengastronomie zur Corporate Identity deines Hauses und dein Restaurant, Café oder deine Bar gibt ein rundes Bild ab.
Am Anfang verursacht die Inbetriebnahme einer Außengastronomie zusätzliche Kosten. Neben Genehmigungen, eventueller Sondernutzungsgebühr und zusätzlichem Personal reißt vor allem die Ausstattung ein Loch ins Budget. Allerdings können sich die Kosten bei richtiger Planung in Grenzen halten und sind im Normalfall schnell wieder reingeholt. Außerdem kann mit einem schön gestalteten und gemütlichen Außenbereich die Gästezahl im Sommer enorm erhöht werden. Investiere also lieber etwas mehr, als dass du Gäste an die Konkurrenz verlierst.
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